10. Mai 2019

Passende Lernarrangements für globales Lernen

Im Kontext seiner entwicklungspolitischen Arbeit (WSD – Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch) hat der Projekthof Karnitz in Zusammenarbeit mit dem KMGNE unterschiedliche Lernarrangements und außerschulische Lernorte erschlossen. Ein Format ist die Veranstaltung von moderierten, thematisch ausgewählten Filmvorführungen für Klassen- bzw. Schulverbände in der Region Malchin.

Aktuell wurden Klassen der Stufen 9 bis 11 zum Filmgespräch mit Jan „Monchi“ Gorkow dem Sänger der mecklenburgischen Punkband Feine Sahne Fischfilet und Sebastian Schultz, Regisseur des Films Wildes Herz in die Aula der Berufsschule Malchin eingeladen.

Das filmische Porträt „Wildes Herz“ über Feine Sahne Fischfilet ging letztes Jahr bereits auf Tour und wurde nun in Mecklenburg-Vorpommern an wenigen ausgewählten Orten nochmal gezeigt – und Malchin war einer von ihnen.

Drei Jahre lang begleiteten die Regisseure Sebastian Schultz und Charly Hübner die Band bei ihren Proben, Konzerten, auf Demos und im Privaten.
Der Film zeigt das politische Engagement der Bandmitglieder, die sich unermüdlich und mit klarer Position gegen rechte und rechtsextreme Kräfte stellen und zum Widerstand gegen AfD und NPD aufrufen. So deutlich, dass die Band regelmäßig im Verfassungsschutzbericht des Landtags auftaucht.

„Selbstbewusst sein und eigene Akzente setzen“

Von der Leinwand ins Reale, stellten sich Monchi und Sebastian Schultz im Anschluss an den Film eine Stunde lang den Fragen der Schüler*innen.
Kennengelernt haben sich die beiden bei einem Kurzfilm über Rechtsradikalismus in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Band Feine Sahne Fischfilet als „außerparlamentarische Opposition“ mit klarer Haltung denen gegenüber standen, die nur im Konjunktiv redeten, den Politikern, so der Regisseur.

Dabei sei er, sagt Monchi von sich selbst, gar nicht der „Politik-Nerd“. Er ist aber politisch, wenn er bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016 mit seiner Band die Anti-Rechts-Tour „Noch nicht komplett im Arsch“ durch Mecklenburg-Vorpommern startet. Und wenn er am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges, in Demmin zwischen den Bunten steht und gegen den Aufmarsch der Rechten skandiert und dabei für eine offene Gesellschaft demonstriert.
In Mecklenburg-Vorpommern müsse man selbstbewusst sein und Akzente setzen, sich mit den coolen Leuten vor Ort zusammentun, um etwas bewegen zu können, so sein unter Applaus endendes Statement für das Bundesland.

Organisiert wurde das Filmgespräch von Engagierten des Fritz-Greve-Gymnasiums Malchin und des Projekthofs Karnitz. Bereits im März kamen Schüler*innen des Malchiner Gymnasiums zusammen und sahen Die Kriegerin im Kino Malchin.
Weitere politisch-künstlerische Angebote mit Raum zur Diskussion für junge Menschen aus Malchin werden folgen.

(Text: Simone Hieber)