Am 6. Dezember 2019 beriet die Forschungsgruppe des Projektes „Land*Stadt Transformation gestalten“ über die Schärfung ihres Co-Designs der Forschungsfragen.
Die zentrale Frage lauetete, was, einem polyzentrischen Verständnis zukunftsfähiger Land*Stadt-Beziehungen folgend, wird in den vier Reallaboren als wesentliche Transformationsherausforderung angesehen, wenn die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) als Referenzrahmen gesetzt werden?
Aus unserer Sicht werden bislang Reallabore als gesellschaftliche Diskursräume unterschätzt. Eigentlich sind diese im Co-Design der Forschungsfragen angelegt; aber wenn wir die Praxis der unterschiedlichsten Typen von Reallaboren betrachten, dominiert in der Regel der wissenschaftliche Fokus. Co-Design bedeutet aber auch Handlungswissen zu erwarten. Und damit sind wir bei politischen Diskursen angelangt, weil in großen Transformationen Handlungswissen gleichbedeutend mit politischem Veränderungswillen und -anstößen ist.
Können Reallabore in (regionalen) Veränderungsprozessen in der Zukunft nicht Funktionen und Rollen des Agenda Settings, der Aushandlung von Kontroversen, der Aushandlung und Erprobung neuer sozialer Praktiken und Artefakte einnehmen? Sind Reallabore in Umbruchprozessen adäquate Diskursformate, gerade weil sie wissensbasiert und weniger meinungsbasiert agieren? Sind sie zeitgemäße demokratische Formate für städtische und ländlich-regionale Transformationsprozesse? Und was macht die Transformative Zelle (im Verständnis der Akteurs-Netzwerk-Theorie) dann aus?
Im März findet die nächste Klausur der Reallabore des Projektes in Zürich statt.
Das Projekt Land*Stadt Transformation gestalten wird von der Robert-Bosch Stiftung im Programm Spielraum gefördert.