16. Juli 2016

Das Partnernetzwerk BNE und Medien auf dem Agendakongress 2016 Bildung für nachhaltige Entwicklung

Der vom BMBF ausgerichtete Agendakongress fand vom 11. bis 12. Juli im bcc Kongresscenter in Berlin statt. Das Fachforum Non-formales und Informelles Lernen/Jugend veranstaltete zwei Workshops, die auf Initiative des Partnernetzwerks „BNE und Medien“ von diesem und dem Fachforum konzipiert, organisiert und moderiert wurden.

Die beiden Workshops wurden von Silke Ramelow (BildungsCent e.V.), Marlies Loevenich (Codewalk ICT Consulting) und Dr. Joachim Borner vom KMGNE moderiert. Im ersten Workshop „Bilder und Narrative der Transformation“ wurden in Form eines Augenhöhe Camps (Barcamp) Wissen, Erfahrungen und Potenziale der Teilnehmenden zusammengeführt, um über neue Räume für neue Bilder und Narrative einer auf die Zukunft gerichteten Bildung für nachhaltige Entwicklung zu sprechen.

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Mehrere Impulsgeber stellten Konzepte, Ideen und Projekte vor:

Wie Kunstprojekte für BNE genutzt werden können, war Thema von Lea Bruns. Das Projekt KlimaKunstSchule von BildungsCent lässt Künstlerinnen und Künstler, Schülerinnen und Schüler inspirieren, die dann in eigenen Projekten neue Bilder und Ideen für Klimaschutz gestalten. Einen Raum für neue Formate sieht Lars Gräßer vom Grimme Institut in der Videoplattform YouTube. So findet sich auch unter den Nominierten des diesjährigen Grimme Online Awards, Kategorie Wissen und Bildung, mit BrainFed ein YouTube-Newsmagazin. Die Produzenten, das MESH Collective, waren mit Julia Althoff auch auf der abschließenden Podiumsdiskussion des Kongresses vertreten.Andi Weiland, Pressesprecher von Sozialhelden, stellte die Arbeit des gemeinnützigen Vereins mit Sitz in Berlin vor. Zu ihren Projekten zählt etwa ein interaktiver Stadtplan für mehr Barrierefreiheit. Ihre Philosophie besteht unter anderem darin, dass „soziales Handeln Spaß macht und allen etwas bringt“. Linda Kruse von der Spieleentwicklungsfirma The Good Evil zeigte die Eignung von Computerspielen, Unterhaltung und Lernen miteinander zu verknüpfen. Im nachfolgenden stärker partizipativ gestalteten Teil des Workshops wurden von allen Teilnehmern des Workshops (ca. 60 Personen) in Gruppen Ideen für neue Narrative gesammelt, die für die weitere Arbeit des Fachforums produktiv gemacht werden sollen.

Im zweiten Workshop am Dienstag ging es um Medien der Bilder und Narrative der Transformation. Ein Schwerpunkt bestand darin, wie die digitalen Kommunikationsmedien den Prozess der Transformation unterstützen und welche Potenziale, aber auch welche Risiken dadurch entstehen. Die erste Impulsgeberin bewegte sich indes noch im analogen Bereich. Die Dokumentarfilmerin und Fotografin Sarah Sandring (Nirgun Films) stellte die Form der Community Art, die sie auch bei der Sommeruniversität des CCCLab regelmäßig einsetzt, am Beispiel des Projekts Picturing Me vor, das sie 2012 in einer Community in Indien durchführte. Danach wurde es digitaler mit Dr. Thomas Kleins Einführung in die mediale Form der Webserie, deren Chancen in der Darstellung komplexer Zusammenhänge und in einer erweiterten Erzählweise begründet liegen, die im Anschluss von Dr. Joachim Borner vorgestellt wurde: Transmedia Storytelling und zwar am Beispiel des Projekts Zukunftsstadt Malchin. Vollends digital wurde es beim letzten Impulsgeber Daniel Loevenich von Codewalk ICT Consulting, der über die Daten-Risiken der digitalen Welt berichtete.

Die beiden Workshops zeigten, dass bei Akteuren aus vielen BNE-Bereichen ein reges Interesse daran besteht, sich auf die Suche nach neuen Narrativen und Bildern der Transformation zu machen. Welche Bedeutung die in den Workshops natürlich nur angerissenen Ideen und bereits in der Umsetzung begriffene Konzepte haben, wurde zum Ende des Kongresses von der Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission, Verena Metze-Mangold, in einer wertschätzenden Wortmeldung akzentuiert.